Die Mischung macht’s! Dieser Ansicht sind zumindest die Befürwortenden des Blended Learning-Ansatzes, der traditionellen Präsenz-Unterricht mit Technologie-unterstützten, individuellen oder gemeinsamen Lerneinheiten verbindet (engl. to blend = mischen, vermengen).

Der Flipped Classroom-Ansatz als Infografik. Zum Vergrössern bitte auf das Bild klicken.

Eine sehr bekannte und beliebte Unterkategorie von Blended Learning stellt dabei der “Flipped Classroom” dar. Hier wird die klassische Abfolge — eine Lehrperson präsentiert die jeweiligen Lerninhalte im Klassenzimmer, welche von den Lernenden dann später in Form von Hausaufgaben alleine eingeübt werden — auf den Kopf gestellt (engl. to flip = umdrehen). Der Stoff ist online abrufbar, etwa als kurzes Video oder multimediales Lernmodul. Die Lernenden können sich den Inhalt also selbstständig, zeit- und ortsunabhängig aneignen. Im anschliessenden Präsenzunterricht wird dieser mit Unterstützung der anwesenden Lehrperson vertieft. Die “Hausaufgaben” werden sozusagen in der Schule erledigt.

Als Definition formuliert:

Im Flipped Classroom läuft die Inhaltsvermittlung, die traditionell vom Lehrer oder von der Lehrerin im Klassenzimmer unter Anwesenheit aller Lernenden übernommen wurde, über bereit gestelltes Online-Material. Dieses wird von der Schülerin oder vom Schüler selbstständig, etwa zuhause oder auch von unterwegs durchgearbeitet. Die anschliessende Inhaltsvertiefung, die Lernende im klassischen Modell in Form von Hausaufgaben meist alleine vollzogen haben, erfolgt dann wiederum gemeinsam mit der Lehrperson und den Mit-Lernenden im Klassenzimmer.

Die Vorteile der verschiedenen Blended Learning-Methoden, darunter auch der Flipped Classroom, sind zahlreich. Schülerinnen und Schüler etwa profitieren vom grösseren Freiraum, den Online-basierte Unterrichtseinheiten in Bezug auf das Wann und Wo, als auch die Intensität der eigenen Auseinandersetzung mit dem Lernstoff bieten. Lernen kann somit individueller gestaltet werden. Zudem liegt der Einsatz moderner Tools und Technologien sehr viel näher am Alltag der Lernenden, insbesondere der jüngeren Generationen, und kann daher motivierender wirken.

Für die Lehrperson bietet der Flipped Classroom ebenfalls wichtige Vorteile — nicht zuletzt eine deutliche Zeit- und Kostenersparnis. Doch seine Umsetzung bringt natürlich auch einige Herausforderungen mit sich. Was es für Lehrerinnen und Lehrer diesbezüglich zu beachten und bedenken gilt, behandelt Susannah Holz, Autorin bei NEO, in ihrem lesenswerten Blog-Beitrag “4 Questions about the flipped classroom teachers must answer”. Einige der vorhandenen Vorurteile gegenüber der Methode des Flipped Classroom entkräftet Livia B., ebenfalls Autorin bei NEO, in einer schön gestalteten Infografik (beide Artikel auf Englisch).

Verwandte Begriffe und Konzepte: Blended Learning, Inverted Classroom.

Zurück zur Glossar-Hauptseite

Pin It on Pinterest

Share This