Albert Mehrabian stellte 1967 die 7:38:55 Regel auf. Sie besagt, dass nur gerade 7% der Kommunikation verbal stattfindet. Was das für den Videostream im Home Office – und im Home Learning – bedeuten kann, zeigt dieser kurze Beitrag auf arte.tv. Springen sie direkt auf Minute 1:45 oder sehen Sie sich die fast 10 Minuten rund um Hormone und digitale Kommunikation vollständig an.
Die Mischung macht’s! Dieser Ansicht sind zumindest die Befürwortenden des Blended Learning-Ansatzes, der traditionellen Präsenz-Unterricht mit Technologie-unterstützten, individuellen oder gemeinsamen Lerneinheiten verbindet (engl. to blend = mischen, vermengen).
Der Flipped Classroom-Ansatz als Infografik. Zum Vergrössern bitte auf das Bild klicken.
Eine sehr bekannte und beliebte Unterkategorie von Blended Learning stellt dabei der “Flipped Classroom” dar. Hier wird die klassische Abfolge — eine Lehrperson präsentiert die jeweiligen Lerninhalte im Klassenzimmer, welche von den Lernenden dann später in Form von Hausaufgaben alleine eingeübt werden — auf den Kopf gestellt (engl. to flip = umdrehen). Der Stoff ist online abrufbar, etwa als kurzes Video oder multimediales Lernmodul. Die Lernenden können sich den Inhalt also selbstständig, zeit- und ortsunabhängig aneignen. Im anschliessenden Präsenzunterricht wird dieser mit Unterstützung der anwesenden Lehrperson vertieft. Die “Hausaufgaben” werden sozusagen in der Schule erledigt.
Als Definition formuliert:
Im Flipped Classroom läuft die Inhaltsvermittlung, die traditionell vom Lehrer oder von der Lehrerin im Klassenzimmer unter Anwesenheit aller Lernenden übernommen wurde, über bereit gestelltes Online-Material. Dieses wird von der Schülerin oder vom Schüler selbstständig, etwa zuhause oder auch von unterwegs durchgearbeitet. Die anschliessende Inhaltsvertiefung, die Lernende im klassischen Modell in Form von Hausaufgaben meist alleine vollzogen haben, erfolgt dann wiederum gemeinsam mit der Lehrperson und den Mit-Lernenden im Klassenzimmer.
Die Vorteile der verschiedenen Blended Learning-Methoden, darunter auch der Flipped Classroom, sind zahlreich. Schülerinnen und Schüler etwa profitieren vom grösseren Freiraum, den Online-basierte Unterrichtseinheiten in Bezug auf das Wann und Wo, als auch die Intensität der eigenen Auseinandersetzung mit dem Lernstoff bieten. Lernen kann somit individueller gestaltet werden. Zudem liegt der Einsatz moderner Tools und Technologien sehr viel näher am Alltag der Lernenden, insbesondere der jüngeren Generationen, und kann daher motivierender wirken.
Blended Learning, LMS, Flipped Classroom und Augmented Reality: nicht nur, wer sich zum ersten Mal näher mit der Digitalisierung im Bildungsbereich beschäftigt, kann über die dort anzutreffende Vielfalt an Konzepten und Methoden stolpern.
Deshalb bieten wir hier ein kleines Glossar zu zentralen Begriffen. Neben kurzen Erläuterungen finden Sie weiterführende Links und Literaturhinweise. Einerseits wollen wir damit Neulingen den Zugang zu dieser spannenden Themenwelt erleichtern, anderseits können es erfahrenere Leserinnen und Leser zum schnellen digitalen Nachschlagen nutzen.
Das Glossar befindet sich im (ständigen) Auf- und Ausbau. Gerne können Sie uns über die Kommentarfunktion wissen lassen, welche Begriffe wir ergänzen sollen.
Ein schlankes, schnelles Tool, um Stichwörter, Begriffe und Assoziationen festzuhalten, zu gruppieren und dabei grössere Themenfelder als auch einzelne Querverbindungen zu identifizieren. Daraus entstehen sogenannte “concept maps”, die je nach Aufwand und Inhalt die Form kleiner Strukturskizzen annehmen können bis hin zu komplexen Wissenskarten mit Bildern, Videos und Dateien inkl. Verlinkungen zu weiteren Wissenskarten.
Anwendungsbeispiele
Neben der Verwendung als Brainstorming-Tool direkt im Unterricht zum gemeinsamen Sammeln und Gruppieren von Ideen, können Schülerinnen und Schüler CmapTools alleine z.B. sehr gut zum Strukturieren von Argumentationen, etwa für Referate oder Hausarbeiten einsetzen. Auch, um sich grössere Zusammenhänge von thematischen Debatten und Diskursen, wichtigen Personen und historischen Ereignissen zu veranschaulichen — etwa bei der Vorbereitung auf Prüfungen — eignet sich das Programm.
Kleine Strukturskizzen sind mit CmapTools schnell erstellt.
Aufwand
Der Einstieg ins Tool verläuft mühelos. Kleinere Strukturskizzen sind flott erstellt, gesammelte Ideen lassen sich einfach gruppieren und weiter bearbeiten. Aufwendig gestaltete Knowledge Maps, in denen z.B. auch Bilder, Dateien und Links eingebaut und unterschiedliche Farbcodierungen der Konzepte genutzt werden sollen, brauchen zwar etwas mehr Übung, lohnen sich aber aufgrund des hohen Lerneffekts.
Weiteres
Durch ein Update im letzten Herbst (v6.04) wurde CmapTools für macOS Catalina fit gemacht. Für Windows und Linux gibt es jeweils separate Versionen. Und auch für das iPad gibt es eine eigene, ebenfalls kostenlose App, die über den Apple Store heruntergeladen werden kann.
Rating
3 von 5 Punkten: Für das schnelle, unkomplizierte Brainstorming und fürs Gruppieren von Konzepten und Ideen sowie das Herausarbeiten von Strukturen bietet CmapTools eigentlich alles, was es braucht. Das minimalistisch daherkommende Design und die intuitive, simple Bedienung helfen, sich dabei auf das Wesentliche konzentrieren zu können: die (Lern-)Inhalte. In der heutigen Flut aufwendig und modern gestalteter, kommerzieller Notizen-, Mindmapping- und Whiteboard-Apps, sticht CmapTools mit seinem etwas altbackenen Erscheinungsbild ja sogar angenehm hervor.
Ähnliche Tools
Vergleichbare Funktionen wie CmapTools bietet die App Scapple von Literature & Latte. Die britische Softwareschmiede ist zwar eher für das Schreibprogramm Scrivener bekannt, das sich unter Autorinnen und Autoren weltweit grosser Beliebtheit erfreut, aber wer ein schlankes und flexibles Tool für Konzept-Notizen und zur Strukturierung von Ideen (und Texten) sucht, für den lohnt sich ein Blick auf Scapple. Im Gegensatz zu CmapTools, ist Scapple allerdings nur in der Testversion kostenlos.
Die Stiftung Spotlight Schweiz macht auf Lehrpersonen aufmerksam, die die Möglichkeiten der Digitalisierung in spannende Inhalte für’s Klassenzimmer übersetzen. Die Verlagsbeilage der NZZ wird ergänzt durch Interviews mit Innovatoren aus der Bildungsszene.
Padlet ist eine digitale Wandtafel, auf der Dozierende und Lernende Texte, Videos, Dateien, Fotos, Ton und Suchergebnisse orts- und zeitunabhängig platzieren können.
Anwendungsbeispiele
Doch das ist erst der Anfang: im Anschluss kann der Moderator die Lernenden auffordern, die Inhalte zu bewerten, zu gruppieren und zu ergänzen. Umfassende Kommentarmöglichkeiten fördern den Austausch aller Beteiligten und die intensive Auseinandersetzung mit dem Lernstoff. Durch die gemeinsame Bearbeitung der Inhalte können deren Qualität erhöht, etwaige Fehler darin schnell erkannt und die zielgerechte Darstellung optimiert werden. Die Sammlung, Bewertung, Ergänzung und Diskussion findet dabei über motivierend gestaltete Apps und/oder direkt auf dem Bildschirm im Klassenzimmer statt. (screenshot)
Aufwand
Beachten Sie diese Punkte, um bestmöglich von Padlet zu profitieren:
Reservieren Sie sich eine Stunde Zeit, um Padlet ausgiebig auszuprobieren und kennenzulernen – insbesondere die Bedienung als Präsentator gilt es zu beherrschen
Der eigentliche Nutzen/Mehrwert zeigt sich erst in der konkreten Anwendung – überlegen Sie sich am besten eine mehrstufige Anwendung um ihren Stoff mit Padlet zu vermitteln
Die Lernenden benötigen eine kurze Instruktion, die Bedienung des Programms ist aber intuitiv und nachvollziehbar
Weiteres
Passwort-Erstellung ist nicht zwingend notwendig, der Zugangslink genügt. Es gibt Apps für Telefon und Tablet.
Rating
5 von 5 möglichen Punkten: der Anfang erfordert einen gewissen Einsatz, doch die Freude der Lernenden und die interessante Stoffvermittlung machen diesen bei weitem wett.
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